Lokale, die den Vornamen des Chefs tragen, liegen meist im Kneipenviertel. Lokale, die den Nachnamen des Chefs tragen, liegen meist im besten Viertel der Stadt. Da macht auch das Leon keine Ausnahme – ein feines Kellerlokal, das Alfred Leon im Westend betreibt. Wir sitzen an weiß eingedeckten Tischen, der Chef spricht Weinempfehlungen aus („Grauburgunder zum Fisch!“), denen man vertrauen kann und bringt leckeres Essen: Meine perfekt filetierte Dorade wurde auf einem Häufchen Meeresbohnen angerichtet, die sich mit ihrem leicht salzigen Geschmack prima mit dem karamelisierten Fenchel vertragen – zusammen mit Karotten bildet er die Beilage. Eine bessere Kombination aus süß und salzig habe ich selten gegessen. Zur Maispoularde (22,50 Euro) meiner Begleitung gehört ein pikanter Flam mit getrockneten Tomaten, außerdem aromatischer Weinbergpfirsich. Die Soße, ein Kalbsjus, passt dazu ganz hervorragend.