Die 10 besten LGBTQ Filme & Serien
Wir zeigen dir 10 der besten LGBTQ Filme & Serien, die nicht nur schwule, lesbische, bi- und transsexuelle oder Transgender-Themen in den Vordergrund stellen, sondern auch die Queer-Culture maßgeblich geprägt haben – oder noch prägen werden!
1. Philadelphia (1993, Regie: Jonathan Demme)
Vor nun mehr als 25 Jahren kam der Film „Philadelphia“ weltweit in die Kinos. Niemand hätte Anfang der 1990er Jahre gedacht, dass ein Film über einen aidskranken Mann zu einem wahren Kinohit werden kann. Aber bis heute hat kein anderer Film über das Thema HIV & Aids so viele Zuschauer*innen in die Kinosäle gebracht. Nach einer wahren Begebenheit erzählt der Film die Geschichte des aufstrebenden Anwalts Andrew Beckett (Tom Hanks). Völlig überraschend erhält Beckett seine Kündigung, angeblich weil er eine wichtige Akte verschlampt hat.
Der wahre Grund für die Kündigung? Seine Homosexualität und Aidserkrankung, die in der Kanzlei bekannt geworden war. Der junge Anwalt will gegen seine Kündigung klagen. Ein Vorhaben, das sich als schwierig herausstellt, denn niemand will den aidskranken Mann vor Gericht vertreten. Bis er auf Joe Miller (Denzel Washington) trifft. Ein Anwalt, der sich seinen Vorurteilen gegenüber Homosexualität stellt und Beckett auf seinem Wettlauf gegen den Tod begleitet.
2. The Danish Girl (2016, Regie: Tom Hooper)
Der Film „The Danish Girl“ erzählt eine Liebesgeschichte, inspiriert durch das Leben des dänischen Künstlerehepaars Einar (Eddie Redmayne) und Gerda Wegener (Alicia Vikander) in den 1920er-Jahren. Als Einar sich eines Tages von Gerda in Frauenkleidern skizzieren lässt, ist es zunächst nur ein Rollenspiel, das etwas in dem jungen Maler freisetzt, womit er nicht gerechnet hätte.
Kurze Zeit später muss auch Gerda feststellen, dass ihr Mann eine Frau sein will und Lili Elbe werden möchte. Nachdem alle Ärzte den Maler für geisteskrank erklären, findet das Ehepaar Hilfe bei einem Gynäkologe aus Dresden. Dieser rät Einar zu einer Geschlechtsumwandlung. Ein Vorschlag für eine damals sehr riskante Operation, von dem Gerda ihren Mann nicht abhalten kann.
3. Queer as Folk (2000 – 2005, Idee: Russel T Davies)
„Queer as Folk“ gilt heute als weltweit erste TV-Serie, die sich offen mit schwulen (und teilweise lesbischen) Lebenswelten sowie schwuler (und lesbischer) Sexualität befasst hat. In fünf Staffeln erzählt sie die Geschichten der fünf schwulen Freunde Brian, Justin, Michael, Ted, Emmett und ihren lesbischen Freundinnen Lindsay und Melanie. Aufgepasst!
Der LGBTQ Serien-Klassiker bekommt ein Reboot. Der US-Kabelsender Bravo plant eine neue Staffel. Doch dies ist nicht der erste Reboot, denn die kanadisch-US-amerikanische Produktion war selbst eine Neuverfilmung. Als Vorlage galt die gleichnamige und bereits 1999 – 2000 in Großbritannien ausgestrahlte Serie, die nach zwei Staffeln mit gerade einmal zehn Episoden eingestellt wurde. Ein Wiedersehen mit alten Gesichtern wird es allerdings nicht geben. Geplant ist ein Reboot rund um eine neue Clique junger, schwuler Männer.
4. The L Word – Wenn Frauen Frauen lieben (2004 – 2009, Idee: Ilene Chaiken)
In „The L Word“ dreht sich alles rund um eine Gruppe von lesbischen, bi-, trans- und heterosexuellen Freund*innen in West Hollywood. Jenny zieht zu ihrem Freund Tim nach L.A. Nach einem Kuss mit Marina fühlt sie sich zwischen ihren Gefühlen zu Tim und Marina hin- und hergerissen und zweifelt an ihrer Sexualität. Nachdem sie sich von Tim getrennt hat, lernt sie Moira kennen, die sich als Mann fühlt und alles daran setzt, um auch als Mann akzeptiert zu werden.
Doch das ist nur der Anfang einer Serie, die Themen wie das Coming-out, transsexuelle Identität, künstliche Befruchtung, lesbische Elternschaft, Abtreibung, Rassismus und vieles mehr aufgreift. „Als lesbischer Medien-Meilenstein war und ist die Sendung für viele Lesben ein wichtiges Serienerlebnis.“ Das Beste: Auch diese Serie kommt zurück! Ende 2019 soll eine neue Staffel mit acht Folgen ausgestrahlt werden. Im Serien-Reboot soll gezeigt werden, was sich seit dem Serienende im Jahr 2009 für die LGBTQ-Community verändert hat – und was nicht. Hierfür soll, wie es sich für eine Neuauflage mittlerweile irgendwie gehört, eine komplett neue lesbische Clique zum Mittelpunkt der Serie werden.
5. Pose (2018, Idee: Ryan Murphy)
„Pose“ portraitiert die New Yorker Ballroom-Szene der 1980er Jahre und ist die erste LGBTQ Serie, die aufzeigt, wie viel Diskrimierung , vor allem Schwarze Trans-Personen ausgesetzt waren – und bis heute noch sind. Sie bildet sowohl die von der Gesellschaft Verstoßenen und Ausgegrenzten ab, vergisst dabei jedoch nicht, dass auch in der queeren Subkultur oftmals genau so viel Ausgrenzung stattfindet. Hauptakteurin ist die transsexuelle Blanca (MJ Rodriguez) mit ihrer Familie aus dem „House Evangelista“ sowie ihre Konkurrentin Elektra (Dominique Jackson), Familienoberhaupt im „House of Abundance“.
Es geht um Fashion-Shows, Tanz, Musik und Körperkultur, aber auch um Aids, Drogen und Diskrimierung. Das Zusammenspiel der Themen Transgender, Homosexualität, Black Culture, Hispanics oder die Trump-Mania machen diese Serie tiefgründiger als jedes Gender-Seminar. Außerdem hat die Serie den größten Anteil von Transgender-Schauspieler*innen, den es bisher in einer Serie je gab. Was es mit dem Titel der Serie auf sich hat? In ihrem Musikvideo zu ihrem Song Vogue befahl Madonna „Strike a pose!“. Genau dieses Pose brachte der LGBTQ Serie ihren Titel.
6. A Single Man (2010, Regie: Tom Ford)
Der geheimnisvolle und einsame Literaturprofessor George Falconer (Colin Firth) trauert seit acht Monaten um seine große Liebe Jim, der bei einem Autounfall ums Leben kam. Seit dem Verlust seines Lebensgefährten schleppt er sich nur noch mühsam durch den Tag. Er unterrichtet an der Uni, besucht seine beste Freundin Charley (Julianne Moore), die jeden Tag mit ein paar Gläsern Gin im Bett beginnt.
Oder er fährt in seinem Auto durch die Gegend. Auf dem gleichnamigen Buch von Christopher Isherwood basierend, präsentiert Modedesigner Tom Ford mit diesem Film sein mehrfach preisgekröntes Regie-Debüt. Ein Debüt, das nicht nur schön anzusehen ist, sondern auch vollkommen schön ist. Ein Film, der von mehr als nur Trauer erzählt. In „A Single Man“ geht es um die Verlorenheit und die Sehnsucht nach einem Gefährten und die Erinnerung, die bleibt.
7. Brokeback Mountain (2005, Regie: Ang Lee)
Was, wenn ein Cowboy – das uramerikanische Abbild eines Mannes – sich in einen anderen Cowboy verliebt? Diese Frage beantwortet der Oscar prämierte LGBTQ Film „Brokeback Mountain“. 1963 im Bundesstaat Wyoming: Der junge Farmer Ennis del Mar (Heath Ledger) und der Rodeo-Reiter Jack Twist (Jack Gyllenhaal) bewerben sich um einen Saisonjob. Beide hüten den gesamten Sommer Schafe auf Brokeback Mountain. Ennis ist kein Mann der vielen Worte, sodass es Tage dauert, um nur wenig von ihm zu erfahren.
Bald ist jedoch das Eis gebrochen und die beiden Männer kommen sich näher, woraufhin auch das Herz gebrochen wird. Nach dem Sommer kehren beide in ihre Heimat zurück und werden heiraten – Frauen (Anne Hathaway und Michelle Williams). Sie bekommen Kinder und spielen das Spiel der heilen Kleinstadtfamilie. Doch können sie den Anderen wirklich einfach so vergessen? Brokeback Mountain ist das zutiefst beeindruckende Portrait einer tragischen Liebe, die Grenzen überschreitet.
8. Paris Is Burning (1991, Regie: Jennie Livingstons)
Für alle, die Pose bereits geschaut haben und einen tieferen Einblick in die Ballroom-Szene der 1980er Jahre haben wollen, ist „Paris Is Burning“ der perfekte Film – für alle anderen natürlich auch. Der LGBTQ Film dokumentiert das Ballroom-Leben von Drag-Queens und Transgender-Frauen.
Zwei von ihnen sind Venus Xtravaganza und Dorian Corey, für die ihre Träume in einem weißen, in weiten Teilen homophoben Amerika fast unerreichbar scheinen. Ein Film, der so zu einem wichtigen Zeitzeugnis wurde. Nicht nur von der Schwulen- und Transgenderszene im New York der Achtziger, sondern auch der afroamerikanischen und Latino-Community. Wie auch „Pose“ spielt der Dokumentarfilm zwar in der Vergangenheit, hat aber bis heute kein bisschen an politischer Relevanz verloren.
9. Transamerica (2005, Duncan Tucker)
Nach jahrelanger Hormontherapie und einigen medizinischen Eingriffen steht der transsexuellen Bree (Felicity Huffmann) die letzte Operation bevor, die sie endgültig vom Mann zu einer Frau macht. Kurz vor dem Eingriff bekommt sie einen Anruf aus dem Jugendgefängnis in New York. Wer dran ist? Der 17-jährige Toby (Kevin Zegers), der behauptet Brees Sohn zu sein.
Ein Stricherjunge und Ladendieb, gezeugt bei einem One-Night-Stand. Von der Vergangenheit eingeholt, verweigert Brees Therapeutin den bevorstehenden Eingriff. So lange, bis sie sich ihrer eigenen Geschichte gestellt hat. Dies ist der Beginn eines gefühlvollen und dramatischen Road-Movies, der vor allem ein „transsexuelles Mutterbild“ abbildet und dabei sowohl männliche als auch weibliche Elemente zusammenbringt.
10. Blau ist eine warme Farbe (2013, Regie: Abdellatif Kechiche)
Noch während ihrer Schulzeit, im Alter von 15 Jahren, stellt Adèle (Adèle Exarchopoulos) fest, dass sie sich zu Frauen hingezogen fühlt. Kurze Zeit später verliebt sie sich in eine ältere Kunststudentin. Ihr Name ist Emma (Léa Seydoux) und sie fällt nicht nur durch ihre Haarfarbe auf.
Sie ist es, die dem Film seinen Namen gibt: „Blau ist eine warme Farbe“. Adèle und die junge Studentin mit den blauen Haaren beginnen eine Affäre. Dabei bleibt es jedoch nicht. „Blau ist eine warme Farbe“ ist ein Film, der bereits am Tag seiner Geschichte an zusätzlicher Bedeutung zunahm. Warum? In jenem Moment, als der LGBTQ Film in Cannes seine Premiere feierte, steuerten die Demonstrationen gegen das Gesetz zur Genehmigung der Homosexuellen-Ehe in Frankreich auf ihren Höhepunkt zu. Ein Film mit politischer Dimension.
LGBTQ Glossar
Testosteron
Testosteron wird häufig als „männliches“ Geschlechtshormon bezeichnet, weil es bei den meisten cis Männern (im Vergleich zu cis Frauen) überwiegt. Auch cis Frauen haben Testosteron, durchschnittlich aber weniger davon. Testosteron kann in einer Hormontherapie z.B. an trans Männer und nichtbinäre
Sensuelle Orientierung
Die sensuelle Orientierung drückt aus, von Menschen welchen Geschlechts / welcher Geschlechter sich eine Person gerne anfassen lassen möchte bzw. Menschen welchen Geschlechts / welcher Geschlechter eine Person gerne anfasst. Dies kann in einem erotischen Kontext verstanden werden, bezieht sich
Questioning
Als questioning (englisch, ‚fragend‘) können sich Menschen bezeichnen, die (noch) kein passendes Label gefunden haben, dass ihre Sexualität oder Geschlechtsidentität passend beschreibt. Menschen, die sich als questioning oder fragend identifizieren, sind ein fester Bestandteil der queeren Community
Aromantik
Als aromantisch bezeichnet sich eine Person, die keine romantische Anziehung verspürt und/oder kein Interesse an romantischen Beziehungen hat. Eine aromantische Person ist nicht zwangsläufig auch asexuell.
Alloromantisch
Alloromantisch ist eine Person, wenn sie grundsätzlich romantische Anziehung gegenüber anderen Personen verspürt. Alloromantisch ist also das Gegenteil von a_romantisch.
Deadname
Ein Deadname ist ein abgelegter, alter Vorname, der meist bei der Geburt gegeben wurde. Gerade für trans Menschen, die sich einen neuen Namen gegeben haben, kann es extrem verletzend sein, sie mit ihrem Deadname anzusprechen. Das wird auch Deadnaming oder