Warum die Doppelaxt ein feministisches Symbol ist
Heute gilt die Doppelaxt oder Labrys – wie sie auch genannt wird – in erster Linie als Symbol der Lesben und erst in zweiter Linie als jenes der Feministinnen.
Aber auch wenn manche lesbische Frau die Doppelaxt als Zeichen ihrer sexuellen Orientierung trägt, so hat sie einen frauenrechtlichen, besser gesagt matriarchalen Ursprung, an den in den 70ern angeknüpft worden ist.
Die Neue Frauenbewegung übernahm die “Streitaxt” dann als Symbol für den Kampf um Frauenrechte. Auf Demos und in der Walpurgisnacht bemal(t)en Feministinnen auch ihre Wangen damit.
Ursprung im Paläolithikum
Das Vorkommen der Doppelaxt reicht bis in die Altsteinzeit zurück. Schon etwa 8 000 v.u.Z. wurde sie in Catal Hüyük/Anatolien als Grabbeigabe in Frauengräbern gefunden. In Kreta galt die Doppelaxt als Bild der Göttin, die kretische Bezeichnung der Doppelaxt heißt Labrys, was wiederum mit dem berühmten Labyrinth in Knossos in Verbindung steht.
Lebens- und Kraftsymbol
Etymologisch wird das Wort Labyrinth von Labrys abgeleitet: Labrys, Labra, Labrum bedeutet Lippen (frz. levres). Das heißt, das hier der doppelte Wortsinn der Lippen (Mund- und Venuslippen) oral und genital in Erscheinung tritt. Die Philosophin Luce Irigaray führt aus, dass verdrängt werden sollte, dass die Welt anfänglich durch weibliche Lippen entstanden ist. Daraus ergab sich auch das Labyrinth des Vergessens, wie wir es anhand der mythologischen Figur Ariadne im roten Faden des Labyrinths wiederfinden. (Luce Irigaray: Die Genealogie der Geschlechter, Freiburg, Kore-Verlag 1989)
Kultsymbol
Eindeutig ist – und dies lässt sich aus diesen Ausführungen ableiten – die kultische und rituelle Zweckhaftigkeit der Doppelaxt. Sie war ein Kultsymbol und wegen ihrer dreieckigen Form mit dem Schamdreieck verbunden. Irrtümlicherweise wird die Labrys desöfteren als Waffe der Amazonen betrachtet. Jedoch alleine die Tatsache, dass sie aus weichem Metall gefertigt war, spricht gegen ihre Verwendung als Waffe. Als Szepter der Amazonenkönigin und unter den Göttinnennamen Gaia, Rhea, Demeter, Artemis geläufig, diente sie ausschließlich als kultisches matriarchales Symbol.
Die Umdeutung zur – “Streitaxt” – Waffe erfuhr die Doppelaxt erst mit der patriarchalen Machtübernahme männlicher Priester, die sich ihrer bemächtigten. Sinngemäß wurden die Priester von Delphi “Labryadae”, d.h. Axtträger genannt.
Stilisierte Schmetterlinge
Vorläufer der Doppelaxt finden sich in den Schmetterlingen, die aufgrund ihrer Flügelform, die wie eine Verdoppelung des Schoßdreiecks wirkt, als Symbole des Lebens galten. In der matriarchalen Kultur Kretas vollzog sich um etwa 2000 v.u.Z. eine allmähliche Stilisierung der Schmetterlingsgestalt. Aus den Flügeln wurden die Schwingen der Doppelaxt, die zunächst mit Schlacht- oder Streitäxten nichts zu tun hatten. Tatsächlich fanden sich auch auf einigen der frühen Äxte eingravierte Schmetterlinge.
Darüberhinaus wurde die Doppelaxt außerdem als Repräsentation der Mondphasen in ihrer zunehmenden und abnehmenden Form gesehen. Demgemäß deutet Carola Meier-Seethaler die Doppelaxt als Mondzepter.
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