„Ohnmacht und Aufbegehren: Homosexuelle Männer in der frühen Bundesrepublik“ ist ein beeindruckendes Buch, das sich mit dem Schicksal von homosexuellen Männern in der Nachkriegszeit in Deutschland auseinandersetzt. Die Autoren werfen einen eindrucksvollen Blick auf die Verfolgung, Diskriminierung und Entrechtung, die homosexuelle Männer auch nach dem Ende des Nationalsozialismus in ihrem Alltag erlebten.
Das Buch beleuchtet nicht nur die Schattenseiten dieser Zeit, sondern hebt auch die Bemühungen und den Kampf dieser Männer für gesellschaftliche Anerkennung hervor. Trotz der widrigen Umstände und der mächtigen Allianz aus Staat und Kirche setzten sie sich beharrlich für ihre Rechte und ihre Identität ein.
Die Studien im Buch reichen von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis zum Generationskonflikt am Ende der 1960er Jahre und bieten so einen umfassenden Einblick in die Entwicklung der Homophilenbewegung der 1950er Jahre. Eine überraschende Frage, die das Buch aufwirft, ist, ob bereits in den frühen 1950er Jahren eine Art „Bewegung“ existierte, die in späteren Jahren leider wieder erstickt wurde.
Diese fesselnde Studie liefert nicht nur historische Einblicke, sondern stellt auch wichtige Fragen zur Entwicklung der LGBTQIA+-Bewegung und zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Homosexualität. Sie ist ein unverzichtbares Werk für jeden, der sich für die Geschichte der LGBTQIA+ Community und deren Kampf um Anerkennung interessiert.