Ulrich Kutschera, ein prominenter deutscher Evolutionsbiologe, veröffentlichte 2016 das Buch „Das Gender-Paradoxon: Mann und Frau als evolvierte Menschentypen“. Dieses Werk hat in den letzten Jahren erhebliche Kontroversen ausgelöst, da es die sozialkonstruktivistische Gender-Lehre und insbesondere die Thesen des neuseeländischen Psychologen John Money infrage stellt. Kutschera argumentiert, dass es kein unabhängig vom biologischen Geschlecht existierendes psychosoziales Geschlecht gibt. Im folgenden Artikel wirst du einen tiefen Einblick in die Inhalte, die Entstehungsgeschichte und die Rezeption dieses Buches erhalten.
Inhalt des Buches
Das Buch „Das Gender-Paradoxon“ umfasst zehn Kapitel und ist in eine systematische Kritik der Gender-Theorien eingebettet. Kutschera beginnt mit einer Einführung in die Grundlagen der Biologie und der Evolutionslehre, die seiner Meinung nach die Basis für das Verständnis von Geschlecht und Geschlechterrollen bilden.
- Einleitung: Was ist Sex?
- Leihmutter-Menschenzucht und Ideologisierung der Biologie
- Frauenrechtler und Gender Studies in Aktion
- Weiber-Analyse und männliche Vererbungskraft
- Sex-Theorie und Gleichwertigkeit von Mann und Frau
- Evolvierte Menschentypen und Sexual-Dimorphismus
- Geschlechterspezifische Embryonen und erotische Veranlagung
- Erzwungene Geschlechter-Identität: Der Fall David Reimer
- Berliner Gender-Debatte und pflanzlicher Super-Homosex
- Epilog: Gender-Biomedizin und Psychoterror
Das Buch endet mit einem Glossar, das alle wichtigen Begriffe von Anisogamie bis Zygote definiert und dem Leser hilft, die komplexen Themen besser zu verstehen.
Entstehungsgeschichte
Ulrich Kutschera beschreibt im Vorwort des Buches seine Motivation, dieses Werk zu schreiben. Er betont, dass das Buch auf der vierten Auflage seines Lehrbuchs „Evolutionsbiologie“ basiert. Im April 2015 veröffentlichte Kutschera einen provokativen Artikel im Humanistischen Pressedienst (hpd) mit dem Titel „Universitäre Pseudowissenschaft“, der später gesperrt wurde. Diese Ereignisse führten zu einer intensiven Medienberichterstattung und schließlich zur Veröffentlichung des Buches „Das Gender-Paradoxon“.
Kutschera sah sich aufgrund seiner Thesen zahlreichen Kontroversen und Kritik ausgesetzt. In einem Beitrag auf Spiegel Online vom September 2015 kündigte er an, dass sein Buch „die letzten Nägel in den Sarg der Gender-Ideologie schlagen“ werde. Die erste Auflage erschien im Februar 2016, und eine inhaltlich ergänzte Neuauflage kam Anfang 2018 auf den Markt.
Rezeption
Die Reaktionen auf „Das Gender-Paradoxon“ waren gemischt. Während einige Rezensenten das Buch als informativ und unterhaltsam bezeichneten, kritisierten andere es scharf.
- Hubert Rehm, ein Freiburger Biologe, lobte das Buch in „Spektrum der Wissenschaft“ als informativ, bemerkte jedoch inhaltliche Schwächen.
- Armin Geus, ein Biologiehistoriker, lobte das Buch im rechtspopulistischen Blog „Philosophia perennis“ und bezeichnete es als unverzichtbar für die Geschlechterdebatte.
- Ein Arbeitskreis des Marburger Zentrums für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung bezeichnete Kutscheras Argumente als wissenschaftlich unfundiert und unhaltbar. Sie kritisierten das Buch als verschwörungstheoretisch.
- Kerstin Palm, eine Berliner Professorin, kritisierte das Buch in der Zeitschrift „L’Homme“ scharf und wies auf den wiederholten Rückgriff auf veraltete und empirisch widerlegte Forschung hin.
Fazit
„Das Gender-Paradoxon“ von Ulrich Kutschera bietet eine provokante und kontroverse Sicht auf die Gender-Theorien und die Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Während einige das Buch als wichtigen Beitrag zur Geschlechterdebatte sehen, betrachten andere es als wissenschaftlich unhaltbar und ideologisch motiviert. Unabhängig von der eigenen Meinung regt das Buch sicherlich zum Nachdenken und zur Diskussion an.
Wenn du dich für die Themen Geschlechterforschung und Evolutionsbiologie interessierst, bietet „Das Gender-Paradoxon“ eine herausfordernde und kritische Perspektive, die die gängigen Annahmen infrage stellt und zur Reflexion über die Grundlagen unserer Geschlechterrollen einlädt.