Die korrekte Bezeichnung von Menschen mit unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Respekt und Inklusion in unserer Gesellschaft. In diesem Artikel erfährst du, wie du das Hauptwort „Divers“ korrekt verwendest und Trans*gender Personen respektvoll ansprichst. Wir gehen auf die Bedeutung der Begriffe ein, liefern Fakten und Zahlen und geben praktische Tipps für den Alltag.
Einführung in die Geschlechtsidentität
Geschlechtsidentität beschreibt, wie sich eine Person selbst in Bezug auf ihr Geschlecht wahrnimmt. Diese Wahrnehmung kann mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmen oder davon abweichen. Die Vielfalt der Geschlechtsidentitäten umfasst unter anderem:
- Cisgender: Personen, deren Geschlechtsidentität mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt.
- Transgender: Personen, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt.
- Non-binär: Personen, die sich nicht ausschließlich als männlich oder weiblich identifizieren.
- Divers: Ein Begriff, der oft für Personen verwendet wird, die sich nicht in die binäre Geschlechterkategorie einordnen lassen.
Die Bedeutung von „Divers“ als Hauptwort
Das Hauptwort „Divers“ hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, insbesondere in offiziellen Dokumenten und im alltäglichen Sprachgebrauch. Es dient dazu, Menschen zu bezeichnen, die sich weder als männlich noch als weiblich identifizieren.
Statistische Erfassung
Seit 2018 ist es in Deutschland möglich, im Geburtenregister neben „männlich“ und „weiblich“ auch „divers“ eintragen zu lassen. Dies war ein bedeutender Schritt zur Anerkennung der Vielfalt menschlicher Geschlechtsidentitäten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes haben sich bis Ende 2020 rund 394 Personen in Deutschland offiziell als „divers“ registrieren lassen.
Trans*gender richtig bezeichnen
Transgender ist ein Oberbegriff, der alle Menschen umfasst, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt. Der Stern () dient dabei als Platzhalter für die Vielfalt der Identitäten unter dem Transgender-Dach.
Der richtige Name und Pronomen
Die Verwendung des richtigen Namens und der korrekten Pronomen ist von großer Bedeutung. Frage eine Person, welche Pronomen sie bevorzugt, anstatt Annahmen zu treffen. Die häufigsten Pronomen sind:
- Er/Ihn für männliche Identitäten
- Sie/Ihr für weibliche Identitäten
- Sie/Ihr oder They/Them für non-binäre oder diverse Identitäten
Häufige Missverständnisse und wie man sie vermeidet
Unterschied zwischen Geschlecht und Geschlechtsidentität
Geschlecht bezieht sich auf biologische Merkmale, während Geschlechtsidentität die persönliche, innere Erfahrung des eigenen Geschlechts ist. Diese beiden Aspekte können, müssen aber nicht übereinstimmen.
Trans* und Inter*
Trans* beschreibt eine Geschlechtsidentität, während Inter* sich auf biologische Variationen der Geschlechtsmerkmale bezieht. Es ist wichtig, diese Begriffe nicht zu verwechseln, da sie unterschiedliche Aspekte der menschlichen Vielfalt darstellen.
Sprachliche Inklusion im Alltag
Gendergerechte Sprache
Um alle Geschlechtsidentitäten respektvoll anzusprechen, solltest du gendergerechte Sprache verwenden. Dies kann durch Doppelnennungen (z.B. Kolleginnen und Kollegen), Gender-Gaps (Kolleg_innen) oder Gender-Sternchen (Kolleg*innen) geschehen.
Neutrale Bezeichnungen
Wenn du dir unsicher bist, welche Bezeichnung korrekt ist, verwende neutrale Begriffe wie „Person“ oder „Mensch„. Dies vermeidet Missverständnisse und ist inklusiv.
Gesetzliche und gesellschaftliche Entwicklungen
Rechtliche Anerkennung
Neben der Möglichkeit, „divers“ im Geburtenregister eintragen zu lassen, gibt es in vielen Ländern gesetzliche Schutzmechanismen gegen Diskriminierung aufgrund der Geschlechtsidentität. In Deutschland wurde 2019 das Gesetz zur Dritten Option verabschiedet, das die Rechte von Menschen mit diversen Geschlechtsidentitäten stärkt.
Gesellschaftlicher Wandel
Die gesellschaftliche Akzeptanz und das Verständnis für Trans*gender und diverse Identitäten nimmt zu. In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens, wie in der Arbeitswelt und im Bildungssystem, wird zunehmend auf inklusive Maßnahmen geachtet.
Unterstützung und Ressourcen
Selbsthilfegruppen und Organisationen
Es gibt zahlreiche Organisationen, die Trans*gender und diverse Personen unterstützen. Diese bieten Beratung, Unterstützung und Vernetzungsmöglichkeiten. Beispiele sind:
- TransInterQueer e.V. (TrIQ): Eine Berliner Organisation, die Beratung und Unterstützung anbietet.
- Bundesvereinigung Trans (BVT)**: Ein bundesweiter Verband, der sich für die Rechte von TransPersonen einsetzt.
Bildungsangebote
Viele Bildungsinstitutionen und NGOs bieten Schulungen und Workshops zum Thema Geschlechtsidentität und Inklusion an. Diese können dir helfen, dein Wissen zu vertiefen und Sensibilität für die Thematik zu entwickeln.
Praktische Tipps für den Alltag
Respektvolle Kommunikation
- Frage nach den bevorzugten Pronomen und Namen.
- Verwende diese konsequent.
- Korrigiere dich, wenn du einen Fehler machst, und entschuldige dich kurz und respektvoll.
Sichtbarkeit und Unterstützung
- Setze dich für die Sichtbarkeit von Trans*gender und diversen Personen ein.
- Unterstütze entsprechende Initiativen und Organisationen.
Kontinuierliche Bildung
- Informiere dich regelmäßig über aktuelle Entwicklungen und Diskurse.
- Nimm an Fortbildungen und Workshops teil.
Zahlen und Fakten
Demografische Daten
- Eine Studie der Universität Leipzig aus dem Jahr 2020 ergab, dass etwa 1,7% der deutschen Bevölkerung sich als nicht-binär identifizieren.
- Eine Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2021) zeigt, dass 68% der Trans*Personen Diskriminierungserfahrungen gemacht haben.
Gesundheitsversorgung
- Laut einer Studie des Robert Koch-Instituts (2020) geben 41% der Trans*Personen an, dass sie Schwierigkeiten haben, Zugang zu transspezifischer Gesundheitsversorgung zu erhalten.
Fazit
Die korrekte Bezeichnung von Trans*gender und diversen Personen ist ein wesentlicher Schritt zu mehr Respekt und Gleichberechtigung. Durch die Verwendung des Hauptworts „Divers“ und die Beachtung der individuellen Pronomen und Namen kannst du einen wichtigen Beitrag zur Inklusion leisten. Bleib informiert, unterstütze entsprechende Initiativen und trage dazu bei, eine respektvolle und offene Gesellschaft zu fördern.