Ein Deadname ist der Name, den eine Transgender-Person bei der Geburt erhalten hat und den sie nicht mehr verwendet, weil er nicht ihrer Geschlechtsidentität entspricht. Dieser alte Name wird durch einen neuen Namen ersetzt, der besser zu ihrer wahren Identität passt. Das Benutzen des Deadnames einer Person kann verletzend und respektlos sein.
Warum ist die Verwendung eines Deadnames problematisch?
Die Verwendung eines Deadnames kann verschiedene negative Auswirkungen haben:
- Psychologische Belastung: Die Verwendung des alten Namens erinnert die betroffene Person ständig daran, dass ihre Identität nicht respektiert wird. Dies kann zu Stress, Angst und Depressionen führen.
- Outing ohne Zustimmung: Wenn du den Deadname einer Person verwendest, kannst du sie unbeabsichtigt outen, was in vielen Situationen gefährlich sein kann.
- Mangelnder Respekt: Das fortgesetzte Verwenden des Deadnames zeigt, dass du die Identität und die Wünsche der Person nicht respektierst.
Zahlen und Fakten zur Transgender-Community
- Bevölkerungsanteil: Es wird geschätzt, dass etwa 0,6 % der Erwachsenen in den USA als Transgender identifizieren. Das entspricht etwa 1,4 Millionen Menschen.
- Diskriminierung: Laut einer Studie der National Center for Transgender Equality (NCTE) berichten 28 % der Transgender-Personen, dass sie verbalen Belästigungen oder Respektlosigkeiten aufgrund ihrer Identität ausgesetzt sind.
- Psychische Gesundheit: 40 % der Transgender-Person haben mindestens einen Selbstmordversuch unternommen, verglichen mit 4,6 % der allgemeinen US-Bevölkerung.
Wie du respektvoll mit Transgender-Personen umgehen kannst
- Nutze den richtigen Namen und die richtigen Pronomen: Wenn jemand dir seinen Namen und seine Pronomen mitteilt, benutze sie konsequent. Es zeigt Respekt und Anerkennung der Identität der Person.
- Korrigiere dich selbst und andere: Wenn du oder jemand anderes versehentlich den Deadname einer Person verwendet, korrigiere dich schnell und entschuldige dich kurz. Mache kein großes Drama daraus.
- Sei ein Verbündeter: Stehe für Transgender-Personen ein, indem du dich gegen Diskriminierung und Mobbing stellst und unterstütze ihre Rechte.
Der rechtliche Aspekt der Namensänderung
In vielen Ländern und Staaten gibt es spezielle Gesetze und Verfahren für die rechtliche Namensänderung. Hier sind einige Beispiele:
- Deutschland: Das Transsexuellengesetz (TSG) ermöglicht Transgender-Personen die Änderung ihres Vornamens und rechtlichen Geschlechts. Die Verfahren können jedoch langwierig und invasiv sein.
- USA: Die Anforderungen für die Namensänderung variieren von Staat zu Staat. In einigen Staaten ist eine ärztliche Bescheinigung erforderlich, während in anderen nur eine gerichtliche Anordnung notwendig ist.
- Vereinigtes Königreich: Transgender-Personen können ihren Namen und Geschlechtseintrag durch den Erwerb eines Gender Recognition Certificate ändern, was ein komplexer und oft kostspieliger Prozess sein kann.
Persönliche Geschichten und Erfahrungen
Die Geschichten von Transgender-Personen verdeutlichen die Bedeutung von Respekt und Unterstützung. Hier sind einige Beispiele:
- Leah’s Geschichte: Leah, eine Transfrau, berichtet, wie das fortgesetzte Verwenden ihres Deadnames durch ihre Familie zu einer tiefen emotionalen Belastung führte. Es dauerte Jahre, bis ihre Familie endlich ihren neuen Namen akzeptierte und benutzte.
- Alex’s Erfahrung: Alex, ein Transmann, fand Unterstützung in seinem Freundeskreis, der seinen neuen Namen und seine Pronomen sofort respektierte. Diese Unterstützung half ihm enorm bei seiner Transition und seinem Wohlbefinden.
Häufige Missverständnisse und wie man sie aufklärt
Es gibt viele Missverständnisse rund um das Thema Deadname und Transgender-Identität. Hier sind einige häufige und wie du sie aufklären kannst:
- „Es ist nur ein Name, warum ist es so wichtig?“: Ein Name ist ein zentraler Teil der Identität einer Person. Für Transgender-Personen ist der neue Name ein Symbol ihrer wahren Identität und ihres Mutes, sie selbst zu sein.
- „Ich kenne die Person schon lange unter ihrem alten Namen.“: Es erfordert Anstrengung, sich an einen neuen Namen zu gewöhnen, aber es ist ein Zeichen des Respekts und der Unterstützung, diese Anstrengung zu unternehmen.
- „Transgender zu sein ist nur eine Phase.“: Die meisten Transgender-Personen wissen schon sehr früh in ihrem Leben, dass ihr zugewiesenes Geschlecht nicht mit ihrer wahren Identität übereinstimmt. Es ist keine Phase, sondern ein Teil dessen, wer sie sind.
Unterstützung und Ressourcen für Transgender-Personen
Es gibt viele Organisationen und Ressourcen, die Transgender-Personen unterstützen:
- Trevor Project: Bietet Krisenintervention und Suizidprävention für LGBTQ+ Jugendliche.
- National Center for Transgender Equality (NCTE): Setzt sich für die Rechte von Transgender-Personen ein und bietet Ressourcen und Unterstützung.
- Transgender Europe (TGEU): Eine Organisation, die sich für die Rechte von Transgender-Personen in Europa einsetzt und Ressourcen sowie politische Unterstützung bietet.
Fazit
Die Verwendung des richtigen Namens und der richtigen Pronomen für Transgender-Personen ist nicht nur eine Frage des Respekts, sondern auch ein wesentlicher Teil ihrer psychischen Gesundheit und ihres Wohlbefindens. Indem du dich bemühst, Deadnames zu vermeiden und Transgender-Personen in ihrer Identität zu unterstützen, trägst du dazu bei, eine inklusivere und respektvollere Gesellschaft zu schaffen.
Indem du die Bedeutung eines Namens und die Auswirkungen der Verwendung eines Deadnames verstehst, kannst du ein wichtiger Verbündeter und Unterstützer für Transgender-Personen sein. Jeder Schritt, den du unternimmst, um respektvoller und bewusster zu handeln, macht einen großen Unterschied im Leben der Menschen um dich herum.
Lass uns gemeinsam dafür sorgen, dass jeder Mensch in seiner wahren Identität respektiert und anerkannt wird.