Der sogenannte “Gender_Gap”, zu Deutsch die “Geschlechter-Lücke”, soll allen anderen als den beiden dominanten Geschlechtern einen Platz geben (z.B. Wähler_innen). Mit ihr wird ein Zwischenraum in der Sprache geschaffen und sichtbar, damit die Existenz von Zwischengeschlechtern ins Bewusstsein rückt.
Die Idee zum Unterstrich als Möglichkeitsraum zwischen den männlichen und weiblichen Wortendungen stammt von Steffen Kitty Herrmann, wobei sie die explizite Bezeichnung Gender_Gap (oder auch Gender-Gap) nicht eingeführt hat, sondern allgemein vom “_” als einem Ort schreibt, der Möglichkeiten offenlässt.
Der Terminus Gender_Gap ist erst durch die zunehmende Verwendung in der deutschen trans*-Community ab Mitte der 2000er Jahre etabliert worden.
Analog zum Unterstrich wird in letzter Zeit häufiger auch das “Gender*Sternchen“ verwendet, das dieselbe Funktion erfüllt (z.B. Wähler*innen). Das Sternchen bzw. der Asterisk findet in der Computertechnik als Platzhalter für eine beliebige Anzahl von Zeichen Verwendung und taucht schon länger in den Begriffen “Trans*” oder “Inter*” auf, um einer unbestimmten und unbestimmbaren Vielfalt an geschlechtlichen Identitäten und Selbstdefinitionen Raum zu geben.