„Lehmitz Weinstuben“ steht in verschnörkelter Schrift auf ein schmiedeeisernes Wappen graviert. Kaum öffnet sich die Tür, beginnt die Zeitreise: urige Holzstühle mit Herzchen in der Rückenlehne, Häkeldeckchen, Kunstblumen, blau-weiße Küchenkacheln. Ein Weinfass, in dem die Gäste glückselig sitzen, einen Schoppen trinken und über die Welt philosophieren. Weinreben überwuchern die Laube im Hinterhof. Das „Lehmitz“ – seit 85 Jahren reift es in Hamburg, bietet Käsefondue und Flammkuchen (4,50 Euro). Doch die eigentliche Offenbarung ist die Weinkarte: 20 offene und knapp 400 Flaschenweine (ab 4 Euro für 0,2 Liter) aus aller Welt, von denen 200 auf der Raritätenliste der Weine ab 1850 stehen. Hier steigen die Preise auch mal bis 3000 Euro. Wer hier keinen Lieblingsort und -wein gefunden hat, wird ewig auf der Suche sein.