Auf den Terrassenplätzen wird’s in 20 Minuten schön sonnig“, verrät uns die freundliche Servicekraft von „NielebocksFisch und Mee(h)r“. Da lassen wir die Innenplätze im sachlichen, sehr stilvoll eingerichteten Restaurant gerne links liegen und begeben uns zum noch leicht improvisiert wirkenden Außenbereich. Aber was uns dort geboten wird, ist eine formvollendete Galavorstellung aus Kochkunst und Service. Der junge Küchenchef empfiehlt die Spezialitäten des Tages persönlich und und in jedem Wort spürt man die Leidenschaft für sein Handwerk. Wir wählen Schellfisch mit Kartoffel-Senf-Püree an Gurkensalat sowie Fischvariationen mit Grillkartoffeln. Wie selbstverständlich werden wir nach Vorlieben und möglichen Allergien befragt. Zuerst entert der „Klabautermann“ unseren Tisch: ein eingelegter Matjes, nicht zu süß und nicht so sauer, als herzliche Gruß aus der Küche. Unsere Vorspeise, Ingwer-Kürbis-Suppe mit Garnele, bekommen wir auf Wunsch in zwei Portionen. Und dann die Fischvariationen: die perfekte Inszenierung aus Seeteufel, Jakobsmuschel, Lachs, auf der Haut gebraten, Thunfisch, dessen zartes Rosé für die gelungene Zubereitung spricht, sowie der erste Spargel der Saison. Der Schellfisch überzeugt nicht nur durch seine Größe, sondern vor allem dadurch, dass er genau zum richtigen Zeitpunkt aus der Pfanne gesprungen ist. Wer noch frischer Fisch essen möchte, sollte seinen Angelschein machen, muss sich aber wohl damit abfinden, dass er seinen Fang nie so zubereiten wird, wie in Bremens neuer Adresse für „Mee(h)r“.