Lesbisch, verheiratet und Pastorin? Homosexualität passe nicht gut zum christlichen Glauben und eine queere Lebensrealität nicht in die Kirche – Dieses Bild scheint immer noch in einigen Köpfen verankert. Seit 2017 sind gleichgeschlechtliche Ehen in Deutschland gesetzlich erlaubt, dennoch ist eine christliche Trauung für homosexuellen Paare nicht überall möglich.
Doch in der evangelischen Kirche ist in den letzten Jahren nach außen hin viel zu diesem Thema passiert. In immer mehr Gemeinden können sich gleichgeschlechtliche Paare kirchlich trauen oder ihre Kinder taufen lassen – und auch homosexuelle oder trans* Pastor*innen leiten Gottesdienste. Gleichzeitig wehren sich konservative Protestant*innen gegen die neue Toleranz „ihrer” Kirche.
Für sie ist klar, dass Gott Schwule und Lesben ablehne, so stehe es in der Bibel. Seit Jahren gibt es deshalb Streit in den 20 deutschen Landeskirchen und ihren zahlreichen Gemeinden. Reporterin Leonie Schöler trifft sich mit einem lesbischen Pastorinnen-Ehepaar, mit Konfirmand*innen und spricht mit ihnen darüber, wie die Kirche mit queeren Personen umgeht und möchte auch die konservative Seite zu Wort kommen lassen. Stößt die evangelische Kirche beim Thema Homosexualität auf die Grenzen ihrer Nächstenliebe?